Wo ist das Glück?

Wo ist das Glück?

Glück und Unglück scheinen irgendwie von den Dingen abhängig zu sein, die um uns herum passieren. Jedenfalls meinen wir das.

Wenn wir den Job verlieren, dann fällt auch unser Gehalt weg. Möglicherweise verlieren wir sogar unsere Wohnung. Vielleicht haben wir aber auch Glück und verlieren nicht unseren Job, sondern bekommen unerwartet einen Bonus ausgezahlt.

Glück ist, wenn Unglück fern ist. Es ist ein Gefühl der Zufriedenheit. Ein Zustand, an dem wir nicht, aber auch gar nichts ändern wollen. Es ist ein Gefühl nachdem wir alle suchen und ohne das wir unser Leben nicht als lebenswert betrachten. Wir grinsen, wenn wir glücklich sind oder lachen oder tanzen.

Unglück gibt es überall

Wenn ein teures Glas – ein Erbstück – in Kinderhände gerät, dann geraten wir leicht in Panik. Wenn es dann herunterfällt, dann ist es für uns ein Unglück. Für das Kind nicht. Es wird sich einfach das Nächste suchen, dass es in die Hand nehmen kann. Findest du das frech?

Wenn wir im Restaurant sitzen und dem Kellner das teure Cocktailglas herunterfällt, juckt uns das?

Das Cocktailglas ist ein interessanter Fall, den in ihm liegt das Geheimnis des Glücks. Immanuel Kant hätte vermutlich gefragt: Was ist das Cocktailglas? Und mit dieser Frage hätte er eine Frage angestoßen, die 300 Jahre später durch die Neurowissenschaften in ganz neuem Licht stehen würde. Was ist das Cocktailglas?

Für den Kellner ist es ein Arbeitsutensil. Etwas, dass er aus eigener Tasche bezahlen muss, wenn es kaputtgeht.

Für uns als Gast ist es eine willkommene Abwechslung. Wir können endlich das störende Ding zwischen unseren Zähnen herausfriemeln.

Obwohl wir dasselbe Ding sehen, nämlich ein Cocktailglas, nehmen wir doch sehr unterschiedliche Dinge wahr.

Ursprung des Glücks

Die Realität, die Welt da draußen, unsere Gefühle und Empfindungen, das alles hat seinen Ursprung in uns. Jede Realität wird erst zu einem Bild in unserem Kopf. Da draußen ist zwar ein Cocktailglas, aber wir nehmen es nur wahr, weil es ein ganz bestimmtes Muster an Neuronen in unserem Kopf aktiviert. Was wir wahrnehmen, ist diese Aktivierung, nicht das Cocktailglas. Und damit sind auch alle Gefühle alles, was Glück schaffen und Unglück verhindern kann, in unserem Kopf.

Die Erkenntnis: Das Glück ist in uns und damit in unserer Macht!

Wir können beeinflussen, was wir denken und wie wir denken. Wir können die Perspektive wechseln. In andere Rollen schlüpfen. Wir können in jedem Ereignis das Positive finden.

  • Job verloren? Gut, ich wollte eh eine Veränderung!
  • Stress mit Kollegen? Gut, dann kann ich an meinen kommunikativen Fähigkeiten arbeiten.
  • Mir ist das Glas heruntergefallen? Mit jedem Fehler wachse ich!

Es ist eine Technik der positiven Nachbewertung von Ereignissen. Selbstbetrug? Nein. Selbstbetrug ist das, was wir die meiste Zeit machen: nämlich eine negative Nachbewertung.

Mit einer positiven Perspektive richtet man seine Aufmerksamkeit auf das positive Erleben der Umstände. Das ist etwas, was wir alle viel öfter tun sollten.

Ich zum Beispiel bin dankbar, dass ich diesen Artikel geschrieben habe, auch wenn er nicht perfekt ist.