Wie du den Fortschritt in deinem Leben aufhältst

Wie du den Fortschritt in deinem Leben aufhältst

Photo by Markus Winkler on Unsplash

Das Leben geht mal nach rechts, mal nach links. Manchmal machen wir einen Schritt nach vorne und manchmal 3 Schritte zurück. Doch was bei all diesem Durcheinander wirklich zählt, ist, dass man am Ende da steht, wo man angefangen hat und keinen Schritt weiter.

Mit den folgenden Tipps wirst du jeden Fortschritt in deinem Leben stoppen:

Sei perfekt!

Hä? Wenn du denkst, dass ich dich täuschen will, hast du dich getäuscht. Der Tipp ist wirklich einer der Besten, um jeden Fortschritt im Keim zu ersticken. Es ist das Geheimnis der maximalen Unproduktivität.

Perfektion ist „Limes gegen unendlich“. Man strebt etwas an, dass man per Definition nicht erreichen kann. Es handelt sich um ein Konzept, dass nicht nur in der Schule zu keinerlei Ergebnissen führt. Wer seinem Leben dem Perfektionismus widmet, wird keine perfekten Ergebnisse vollbringen, sondern genau das Gegenteil, nämlich gar keine Ergebnisse.

Perfektionisten beschäftigen sich mit einem Thema ausgiebig. Wägen ab, überlegen immer wieder, ob es nicht doch einen besseren Weg gibt. Sie verfallen dem Planungswahn. Sie sind dabei so vertieft in Arbeit, dass sie selbst glauben, dass sie produktiv sind. Aber in Wirklichkeit erschaffen sie eine Blase, die dann irgendwann in Frustration endet und platzt.

Los, mach mit. Sei perfekt! Verhindere deinen Produktivitätsfortschritt!

Setze dir Ziele!

Jetzt wird es absurd. Ist es nicht der Sinn von Zielen, dass man Fortschritte erreicht?

Wenn du dich fragst, wie dir Ziele dabei helfen können, Fortschritt zu verhindern, dann hast du dir anscheinend noch nie Ziele gesetzt.

Hast du schon mal ein Ziel erreicht? Ja? Wie lange hielt die Freude an?

Wir rackern uns ab, um ein Ziel zu erreichen. Wir verzichten auf Freunde, Familie, Freizeit. Sobald wir das Ziel dann irgendwann erreicht haben, fallen wir in ein Loch, weil die Freude über das erreichte Ziel nur kurz anhält. Und eine Frage schwebt in unserem Kopf: „Und jetzt?“

Ziele* sind wunderbar. Du bist wunderbar. Also setze dir Ziele! Verhindere deinen Glücksfortschritt!

*Achtung, es lauern ein paar Fallstricke:

  • Vorfreude kann den Weg zum Ziel attraktiv machen. Vermeide sie!
  • Erinnerungen an ein erreichtes Ziel können wie ein Fortschritt gedeutet werden. Vermeide sie!

Vorsicht vor „guten“ Gewohnheiten

Gewohnheiten sind automatische Handlungen. Es sind Dinge, die wir tun, die wie von Zauberhand zu irgendwelchen Ergebnissen führen, ohne das wir uns geistig anstrengen müssen.

In der Psychologie spricht man von automatischer Handlungskontrolle. Eine Handlung, beispielsweise das Drücken der Schlummertaste auf dem Wecker, passiert völlig automatisch. Meistens erinnern wir uns hinterher nicht einmal daran, dass wir das Ding gedrückt haben. Automatische Handlungen passieren einfach. Wir müssen nicht darüber nachdenken.

Aber wo ist jetzt der Haken? Schließlich ist das Drücken der Schlummertaste doch gut. Es verhindert, dass wir in einen gesunden Schlaf-wach-Rhythmus kommen. Es macht uns müder und unproduktiver. Genau wie die Gewohnheit „abends fernsehen“. Sie hilft uns dabei, Abstand von unseren Plänen zu gewinnen. Sie nimmt uns unsere Begeisterungsfähigkeit, indem das Fernsehprogramm uns durch übertriebene Reize in jeder Hinsicht abstumpft. Alles gute Argumente. Gewohnheiten an sich sind auch nicht das Problem. Das Problem sind „gute“ Gewohnheiten!

Gute Gewohnheiten sorgen für stetige Verbesserungen. Manche behaupten sogar, sie sorgen für exponentiellen Fortschritt. Ehe man sich versieht, ist man, was man immer werden wollte. Oje.

Doch wie kommt es zu guten Gewohnheiten? Manchmal entstehen sie automatisch, aber oft auch, weil wir sie bewusst herbeiführen.

Beruhigen kann uns, dass gute Gewohnheiten nur schwer entstehen. Wir leben in einer Welt, in der wir aktiv gegen Einflüsse von außen arbeiten, um nicht fremdgesteuert zu werden:

  • E-Mails müssen sofort beantwortet werden
  • Work-Life-Balance gilt nur, solange die Zahlen stimmen
  • was der Kunde will, ist immer dringlich

Und das ist gut, denn wir sollten den Dingen, die uns langfristig wichtig sind, den Rücken kehren. Uns auf das konzentrieren, was für andere wichtig und vor allem dinglich ist.

Wenn wir nichts tun und uns der Welt hingeben, dann sind wir auf dem besten Weg, um schlechte Gewohnheiten zu kultivieren und um keine Fortschritte zu machen. Dies führt zum nächsten und letzten Tipp.

Schaue nie zurück!

Wer zurückschaut, wird sein eigenes Verhalten mit etwas zeitlichem Abstand neu bewerten. Es ist das Mittel der Wahl, um Gewohnheiten zu überdenken und einer willentlichen Kontrolle zuzuführen.

Wer zum Beispiel einmal in der Woche eine kurze Rückschau macht und sich überlegt, was gut und was nicht gut gelaufen ist, kann sein Verhalten ändern.

Rückschauen dienen dazu zu sehen, ob man mit dem, was man tut, seinem gewünschten Lebensentwurf näherkommt. Darauf aufbauend kann man seine Handlungen anpassen.

Ohne zurückzuschauen verfallen wir immer mehr in automatisierte Handlungsmuster. Wir durchdenken nichts mehr bewusst. Unbewusste Handlungen führen uns zum Stillstand und im besten Fall zum Rückschritt.

Schaue nicht zurück, automatisiere alles und lass endlich andere über dein Leben entscheiden.

Zum Abschluss. Mit diesen Tipps machst du ab heute nichts mehr falsch:

  • 1. Konzentriere dich auf Perfektion!
  • 2. Setze dir Ziele!
  • 3. Denke nicht nach!
  • 4. Schaue nicht zurück!